Über mich

Über mich

mel Keramik

Das Töpfern hat mich bei meinem 1. Töpferkurs vor über 15 Jahren sofort total fasziniert.

Man ist völlig frei in Form, Farbe und Struktur. Ich habe vieles ausprobiert und schnell gewusst das Gefäße in schlichter und geradliniger Form für mich etwas Besonderes sind. Mit wenig Dekoration verschönern sie das eigene Zuhause – eine oder wenige Blüten in einer Vase oder ein Zweig in einer großen Schale sind meistens schon genug. Schönes Geschirr erhöht den Genuss beim Essen.

In meiner kleinen Keramikwerkstatt stelle ich Kleinserien und Unikate in Handarbeit her.

Ich produziere Schalen von 5 bis 50 cm Durchmesser in unterschiedlichen Formen, Becher, Kugelvasen oder Zylindervasen und Teller mit unterschiedlichen Glasuren in vielen Farben.

In der Werkstatt ist es wie in einer anderen Welt: im Hier und Jetzt zählt nur das Töpfern, alles andere ist vergessen – Kaffee oder Tee werden oft kalt…

Das Töpfern besteht aus vielen einzelnen Arbeitsschritten.

Drehen auf der Töpferscheibe:

Zuerst knete ich den Ton. Danach zentriere ich ihn auf der Drehscheibe und breche ihn auf. Meistens drehe ich erst einen Zylinder und komme dann zu der endgültigen Form. Immer wieder arbeite ich die Form nach – erst mit meinen Händen, dann nehme ich einen Schwamm und eventuell eine Drehschiene zur Hilfe.

Nun trocknet das Gefäß bis es lederhart ist.

Zum Abdrehen setze ich den Rohling umgedreht auf die Drehscheibe und zentriere ihn. Mit einer Drehschlinge bearbeite ich die Außenkontur und den Fuß in mehreren Schritten. Immer wieder kontrolliere ich die Form: Ist die Wandstärke dünn genug? Ist der Fuß hoch genug? Passen die Proportionen zueinander? Schon Nuancen ändern das Gesamtbild. Diesen Arbeitsschritt finde ich sehr wichtig, daher nehme ich mir viel Zeit dafür.

Aufbauen großer Schalen:

Zur Herstellung der großen Schalen nehme ich schamottierten Ton. Er enthält kleine gebrannte Tonstückchen und ist daher für große Objekte besser geeignet. Der Ton wird geschlagen und danach ausgerollt. Dabei drehe ich ihn immer wieder um. In vielen Schritten komme ich so auf die gewünschte Dicke. Nun lege ich die leicht angetrockneten Platten in oder über eine Gipsform. Langsam und vorsichtig drücke ich die Platten in die gewünschte Form. Die extra großen Schalen werden aus mehreren Stücken zusammengesetzt und sorgfältig miteinander verbunden. Dann arbeite ich noch einen Sockel an, schneide die Außenkontur zu und arbeite sie gewissenhaft nach. Die Schalen trocknen nun sehr langsam bis sie lederhart sind. Im Trocknungsprozess verziehen sich die großen Schalen sehr leicht. Sie müssen immer wieder in Form gedrückt werden – mit sehr viel Gefühl! Sind sie schon zu trocken, dann reißen sie sehr schnell. Das passiert mir leider immer mal wieder. Hört man zu früh auf sind sie verzogen. Dann werden sie aus oder von der Form genommen und gut eingepackt damit sie sehr langsam ganz trocknen können.

Nachdem die Rohlinge richtig durchgetrocknet sind schrühe ich sie im Elektrobrennofen bei 950°.

Dann schleife ich mit sehr feinem Schleifpapier alle Kanten nach. Um die Gefäße vom Staub zu befreien, reinige ich sie erst mit Druckluft und dann mit einem etwas angefeuchteten Schwamm.

Nun rühre ich die Glasuren auf und prüfe deren Konsistenz. Jede Glasur ist anders. Die eine möchte dick aufgetragen werden, die andere dünn, manche ganz gleichmäßig und andere eher ungleichmäßig um schöne Effekte zu bekommen. Manchmal mische ich auch Glasuren. Das teste ich vorher auf Probetafeln oder an misslungenen Gefäßen. Manche Glasuren reagieren stark aufeinander und andere weniger.

Mit einer Zange nehme ich die Gefäße und tauche sie in die Glasur. Die Dauer des Eintauchens bestimmt die Dicke der Glasur.

Ist die Glasur getrocknet reinige ich die Füße der Gefäße von der Glasur, da sie sonst auf den Brennplatten im Ofen festbacken würden.

Nun kann der Brennofen eingeräumt werden. Im Elektrobrennofen brenne ich bei 1220° oder bei 1260° und im Gasofen bei 1260°.

Der Brand im Gasbrennofen ist viel aufwendiger als im Elektrobrennofen. Der Brand dauert etwa 12 Stunden.

Die Temperatur wird ganz langsam hochgefahren. Das wird manuell über die Gaszufuhr geregelt. Das wird alle 15 – 30 Minuten kontrolliert und angepasst.

Im Gasbrennofen kann man die Atmosphäre bestimmen. Man kann oxidierend brennen. Das bedeutet, das immer genug Sauerstoff im Ofen ist und das Gas komplett verbrannt wird.

Oder man brennt in reduzierender Atmosphäre. Dann ist zu wenig Sauerstoff im Brennraum und das Gas kann nicht komplett verbrannt werden. Das erzielt man durch eine Verengung im Kamin.

Dann staut sich das Gas im Brennraum. Nun wird den Rohstoffen der Glasur der Sauerstoffanteil entzogen. Durch diesen Effekt verändert sich die Farbe der Glasur. Ist der Glasur beispielsweise minimal Eisenoxid zugesetzt, dann wird aus einer honiggelben Glasur eine grüne. Die nennt man dann Seladonglasur.

Wie genau sich die Farbe entwickelt hängt auch an den anderen Zutaten der Glasur, an der Atmosphäre im Brennraum, an der Temperatur, an der Position im Ofen: direkt an der Flamme oder im Innenraum, in der oberen oder der unteren Etage, und, und und…

Hat der Brennofen die Endtemperatur von etwa 1260°C erreicht wird die Gaszufuhr unterbrochen und der Kamin verschlossen.

Nach 2 Tagen ist der Ofen abgekühlt und kann ausgeräumt werden. Das ist immer wieder spannend!

Jedes Stück kontrolliere ich kritisch: Stimmen die Formen, die Proportionen und die Wandstärken? Ist die Glasur gut ausgeschmolzen? War die Glasurdicke richtig? Bin ich mit dem Gefäß zufrieden?

Erfolg und Misserfolg stehen manchmal direkt nebeneinander.

Zuletzt schleife ich noch den Fuß um eine möglichst glatte Standfläche zu bekommen.

Jedes einzelne Stück habe ich mit Herz und Leidenschaft hergestellt!

Fortbildungen und Workshops

1. Töpferkurs 2003

Und bis heute Mitglied der Keramikgruppe Ibbenbüren Dickenberg unter der Leitung von Christa Stengel. Sie hat mir gezeigt, was für ein toller Werkstoff Ton ist und was man alles daraus formen und herstellen kann. Vielen herzlichen Dank, Christa!

4 Workshops

Bei Martin Mindermann in der Werkstatt von Christa Stengel.

2 Workshops

Bei Ute Naue-Müller in Dresden.

9 Workshops

Bei Andreas Hinder in Höhr-Grenzhausen.

1 Workshop

Bei Susanne Altzweig in Höhr-Grenzhausen.

2 Workshops

Bei Karin Bablok in Hamburg.

Diverse Drehkurse

Im Fachwerk Gievenbeck in Münster.

Jahrespraktikum (2 Tage/Woche)

In der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe unter der Leitung von Young-Jae Lee in Essen.

1 Workshop

Bei Wolf Ewert in Berlin.

Ausstellungsbeteiligungen & Co.

Dauerausstellung 2019

Im Kunst + Keramik Atelier Sabine Pahlmann, Osnabrück.

Keramikausstellung

Letzte Grubenpferde springen aus dem Feuer – Schichtende 2018 im Botanischen Garten Loismann in Ibbenbüren Dörenthe im Juni 2018.

Ausstattung Restaurant An de Bahn

In Wettringen mit Dipschalen und Zylindervasen im November 2017.

Kreativtage auf der Karbonscholle

Vom Rohstoff zum Objekt, Ibbenbüren Dickenberg im Juni 2016.

Keramik & Metallkunst

Im Steinbruch Huss, Ibbenbüren Dickenberg im September 2012.

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